#4 Freundlichkeit: Auf der Suche nach Freundlichkeit

Auf der Suche nach Freundlichkeit ist Claudia dieses Mal einem Urkölner begegnet, der durch seine herzliche Art und seinen typisch-kölschen Dialekt aus einem stressigen und arbeitsreichen Tag einen Tag gemacht hat, an den man gerne mit einem Schmunzeln zurückdenkt. In dieser Ausgabe erzählt sie uns, wie Spontanität und das Ablesen von Zählerständen zu einem Paradebeispiel für ein freundliches Miteinander im Alltag werden können.
Im Podcast berichtet Claudia live von ihrem Freundlichkeitserlebnis:
Claudia Kolumna hält einen kölschen Schnack
Ein typischer Dienstag bedeutet für mich in die Agentur nach Köln zu fahren, um dort all die Dinge abzuarbeiten, die ich aus dem Home Office heraus nicht erledigen kann. Da dies der einzige Tag der Woche ist, an dem ich vor Ort bin, habe ich demzufolge einen durchgetakteten Arbeitstag, der in der Regel keine Zeit für ungeplante Ereignisse lässt.

Am vergangenen Dienstag war es so, dass ich ohnehin schon mehr auf dem Schreibtisch liegen hatte, als ich an einem Tag hätte schaffen können. Dementsprechend war ich wenig begeistert, als ich einen Zettel von der RheinEnergie fand, auf dem stand, dass man uns zum Ablesen der Zählerstände nicht angetroffen hätte und wir uns schnellstmöglich melden sollen, um einen neuen Termin zu vereinbaren.
Daraufhin rief ich meine Kollegin an, um mit ihr nach einem geeigneten Termin zu suchen, an dem sie für das Ablesen vor Ort in der Agentur sein kann, da ich dafür an einem Dienstag auf keinen Fall auch noch Zeit hätte. An dieser Stelle ist es wichtig zu wissen, dass man die Zählerstände nicht einfach mal so schnell ablesen kann, sondern erst ziemlich zeitaufwendig freiräumen muss. Kurzerhand rief ich dort an und es meldete sich ein sehr fröhlich-klingender Mann mit einem urkölschen Dialekt – dies hob sofort meine Laune. Ich fragte also nach einem Zeitfenster für einen Termin, woraufhin er antwortet: „Dafür muss ich erstmal wissen, wo Sie überhaupt sitzen.“ Ich nannte die Gleueler Straße 371c und er antwortete: „Ach Mensch, da bin ich ja ganz in der Nähe!“ – und damit war das Dilemma perfekt.
Zum einen hatte ich keine Zeit, um die Zählerstände freizuräumen, zum anderen hatte der freundliche Mitarbeiter der RheinEnergie natürlich auch noch weitere Termine und wir könnten das jetzt eigentlich so auf kurzem Wege erledigen. Meine Reaktion war also, den Kopf kurz aufstützend zu sagen: „Hm, na gut, dann kommen Sie halt jetzt vorbei. Aber geben Sie mir bitte noch eine halbe Stunde, sodass ich noch alles freiräumen kann. Die Ecke ist nämlich sehr schwer zugänglich.“ Er lachte und sagte: „Ach, machen Sie sich mal um mich keine Sorgen, ich bin bis jetzt überall rangekommen.“

Kaum 30 Minuten später stand er in der Agentur, wir haben nett geplaudert und ich zeigte ihm die Uhren zum Ablesen. Es ließ nicht lange auf sich warten bis die allseits beliebte Frage aufkam: „Sagen Sie mal, was macht eigentlich die Agentur für Freundlichkeit?“ Zuerst sagte ich mit einem Augenzwinkern: „Naja wir sind halt freundlich“, dann erklärte ich ihm aber, dass Freundlichkeit nicht nur ein Lächeln, sondern vor allem den gemeinsamen Umgang miteinander im Alltag ausmacht. „Das beste Beispiel dafür, ist unsere spontane Terminfindung: Ich habe eigentlich keine Zeit für diesen Termin, Sie sagen mir aber am Telefon ganz freundlich, dass Sie in der Nähe seien und sofort vorbeikommen könnten. So ist es für mich zwar eine halbe Stunde mehr Aufwand, die ich in dem Moment für meine eigentliche Arbeit nicht habe, für Sie wäre es aber wahrscheinlich ein noch viel größerer Aufwand gewesen an einem anderen Tag wieder den Weg auf sich zunehmen, wenn Sie jetzt eh schon mal in der Nähe sind. Das ist also auch eine Form von Freundlichkeit, die wir neben vielen anderen Themen in unserer täglichen Arbeit in verschiedensten Unternehmen etablieren wollen – und wenn Sie heute Abend Ihr Feierabendbierchen trinken, dann denken Sie mal an mich, denn deswegen war ich heute eine halbe Stunde länger hier“. Er erklärte mir, dass er lieber mal einen Aperol trinke, woraufhin wir beide herzlich lachen mussten.
Eine anfangs stressige Situation konnte durch Spontanität, ein nettes humorvolles Gespräch und gegenseitige Rücksichtnahme entschärft werden und wir hatten beide noch einen schönen restlichen Arbeitstag.

Es grüßt Sie herzlich Ihre Claudia
#SuchenachderFreundlichkeit
Claudias letztes Erlebnis können Sie hier nachlesen.
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