#5 Freundlichkeit: Claudia Kolumna und das Kartendilemma

Es darf einfach sein — Auf der Suche nach Freundlichkeit im Alltag hatte Claudia ein einprägsames Erlebnis beim Einkaufen. Im Gespräch mit ihr erfahren wir, wie auch ein noch so kleiner Hinweis eine große Wirkung haben kann. Erfahren Sie im Beitrag #5 Freundlichkeit von Claudia Kolumna und ihrem Kartendilemma.
Im Podcast berichtet Claudia live von ihrem Freundlichkeitserlebnis:
Zu unserem ortsansässigen SB-Warenhaus gehört auch eine Tankstelle. Als Kundenbindung wurde vor einigen Jahren eine Kundenkarte eingeführt, die man sowohl im Warenhaus, als auch an der Tankstelle nutzen kann. Bei jedem Kauf sammelt man Punkte, mit denen man dann beim tanken bis zu 4 Cent pro Liter sparen kann – bei den aktuellen Spritpreisen ist das ein super Angebot.

Ähnlich wie in anderen Geschäften wurde auch in unserem Warengeschäft vor einiger Zeit ein Kassensystem etabliert, bei dem die Kunden an Selbstbedienungskassen ihre jeweiligen Karten selbst scannen und den Einkauf abwickeln können. An diesen Kassen arbeitet zwar kein Personal, allerdings stehen immer ausgebildete Fachkräfte in Reichweite, sollte es doch mal technische Schwierigkeiten geben und ein Kunde Hilfe benötigt.
Bisher war es immer so, dass man die Kundenkarte sowohl in der Tankstelle, als auch im Warengeschäft abgescannt hat und die Punkte dann auf dem Kundenkonto gutgeschrieben wurden. Mittlerweile kann man aber auch mittels Payback-Karte im Warengeschäft Punkte sammeln, sodass die hausinterne Kundenkarte eigentlich nur noch zum tanken benötigt wird – bedeutet aber, dass ich immer zwei Karten im Portemonnaie habe, um an besagten Stellen Punkte zu sammeln. Das war bisher auch nie ein Problem. Ich habe schnell für mich verinnerlicht – die Kundenkarte wird an der Tankstelle verwendet und die Payback-Karte nutze ich im Warengeschäft.
Wie auch schon unzählige Male zuvor, kam ich nach meinem Großeinkauf an der Kasse an und zog wie immer meine Payback-Karte — dachte ich zumindest — aus dem Portemonnaie. Ich hielt die Karte unter den Scanner, doch nichts geschah – kein Warenkorb gefunden. Ich probierte es ein weiteres Mal, doch auch beim zweiten Mal funktionierte es nicht. Mittlerweile wurde ich schon sichtlich nervös, als die Verkäuferin zu mir kam und mich fragte: „Ist alles okay? Gibt es technische Probleme? Kann ich Ihnen weiterhelfen?“

Ich antwortete darauf, dass der Scanner irgendwie nicht funktioniert, da dieser meinen Warenkorb nicht erkennt. Sie schaut auf den Bildschirm und stimmte mir zu: „Sie haben Recht, der findet nichts. Haben Sie vielleicht die falsche Karte verwendet, um den Scanner frei zuschalten?“ Meine Antwort darauf kam wie aus der Pistole geschossen: „Nein – mit Sicherheit nicht! Ich nutze das System jetzt schon seit über einem Jahr – ich nehme immer die richtige Karte!“ Die Verkäuferin antwortete darauf schmunzelnd: „Naja vielleicht probieren wir es für den Spaß einfach noch mal mit der anderen Karte.“
Ich nahm also meine Karte, hielt diese unter den Scanner und was soll ich sagen, wie von Zauberhand, war auf dem Bildschirm mein Warenkorb zu sehen. Erstmal bedankte ich mich bei der Verkäuferin, doch kurz darauf kam auch schon der Ärger über mich selbst, denn die Punkte aus dem Großeinkauf waren nun leider weg und der Aufwand diese nachzutragen einfach zu groß. Ich sagte zur Verkäuferin: „Ach verdammt – da war ich wohl in Gedanken und habe aus Versehen die falsche Karte gegriffen. So ein Mist aber auch.“ Darauf antwortete die Verkäuferin ganz beiläufig: „Ach wissen Sie, wenn Sie sowie nur noch mit der Karte tanken, dann legen sie doch die Kundenkarte ins Auto und lassen nur noch die Payback-Karte im Portemonnaie. Dann kann Ihnen sowas gar nicht mehr passieren.“, lächelte mich super freundlich an und zog von dannen. Etwas überrascht über diesen freundlichen und total hilfreichen Hinweis stand ich da und dachte mir nur: „Wirklich jetzt? Sie hat total recht – so einfach kann es manchmal sein.“
Dieses Erlebnis ist ein super Beispiel dafür, dass ein noch so kleiner freundlicher Hinweis manchmal eine große Wirkung haben kann. Dieser praktische Tipp stellt für mich eine Erleichterung in meinem Alltag dar, auf die ich selbst nicht gekommen bin – denn manchmal sieht man den Wald vor lauter Bäumen einfach nicht.

Es grüßt Sie herzlich Ihre Claudia Raue
#SuchenachderFreundlichkeit
Claudia Kolumnas letztes Erlebnis können Sie hier nachlesen.
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