Patienten/innen sind for­dernd: Sie for­dern Auf­merk­sam­keit, Zeit und möch­ten mit ihren Bedürf­nis­sen wahr­ge­nom­men wer­den. Man­che sind lei­se und geben wenig preis; ande­re wir­ken unver­schämt und for­dern zu viel. Die einen sind sehr gut infor­miert, ande­re unsi­cher. Gleich­zei­tig ist der wirt­schaft­li­che Druck für Kran­ken­häu­ser hoch.

Ärzte/innen und Pfle­ge­kräf­te haben oft wenig Zeit – vor Allem für Gesprä­che. Sie möch­ten gern best­mög­lich hel­fen. Dafür ist jedoch nach­ge­wie­se­ner Maßen gera­de auch das Gespräch von gro­ßer Bedeutung.

Lesen und sehen Sie hier­zu ger­ne auch die­sen inter­es­san­ten Bei­trag vom Bay­ri­schen Rund­funk zum The­ma „Arzt-Pati­en­ten-Kom­mu­ni­ka­ti­on“.

Aus viel­fäl­ti­gen Semi­na­ren mit Mit­ar­bei­ten­den aus Kran­ken­häu­sern und Pfle­ge­ein­rich­tun­gen wis­sen wir, dass die­se nach bes­tem Wis­sen und Gewis­sen mit Patienten/innen und Ange­hö­ri­gen kom­mu­ni­zie­ren. Der eng getak­te­te Kran­ken­haus­all­tag, in dem die Mit­ar­bei­ten­den stän­dig mit den Bedürf­nis­sen und Sor­gen der Patienten/innen und Ange­hö­ri­gen kon­fron­tiert sind, stellt jedoch beson­ders hohe Anfor­de­run­gen an eine gelun­ge­ne Kommunikation.

Um hier nicht aus dem „Takt“ zu gera­ten, den rich­ti­gen Ton zu fin­den und die wich­tigs­ten Infor­ma­tio­nen rich­tig auf­zu­neh­men und wei­ter­zu­ge­ben, ist es hilf­reich, eine kla­re Gesprächs­struk­tur zu haben. Eine höhe­re Pro­fes­sio­na­li­sie­rung in der Kom­mu­ni­ka­ti­on hilft hier allen Betei­lig­ten. Sowohl in der pfle­ge­ri­schen, als auch in der ärzt­li­chen Betreu­ung bie­tet sie den Mit­ar­bei­ten­den Sicher­heit und Struk­tur. Eine gute Gesprächs­struk­tur gibt auch mehr Raum auf pro­fes­sio­nel­le Wei­se empa­thisch zu sein und auf die Bedürf­nis­se der Patienten/innen zu reagie­ren – ohne an Effi­zi­enz in der Gesprächs­füh­rung zu verlieren.

Kommunikation, Vertrauen, Blumengeschenk

Patienten/innen sowie Ange­hö­ri­ge pro­fi­tie­ren von der pro­fes­sio­nel­le­ren Kom­mu­ni­ka­ti­on, da sie alle rele­van­ten Infor­ma­tio­nen erhal­ten und gleich­zei­tig mit ihren Sor­gen wahr und ernst genom­men wer­den. Dies ver­mit­telt ihnen, in einer für sie schwie­ri­gen und unsi­che­ren Situa­ti­on, die nöti­ge Sicher­heit und baut Ver­trau­en auf.

Sowohl für Patienten/innen als für die Mit­ar­bei­ten­den ist es nicht leicht zu hören oder zu ver­mit­teln was NICHT mög­lich ist – und doch ist es sehr wich­tig, genau das zu benen­nen. Anstatt um den hei­ßen Brei zu reden, Ver­spre­chun­gen zu machen, die nicht halt­bar sind oder auf die man kei­nen Ein­fluss hat, gilt es dem Gegen­über eine kla­re Gren­ze durch ein freund­li­ches „NEIN“ zu ver­mit­teln – „Das geht lei­der nicht, weil…“. Dem NEIN soll­te dann ein alter­na­ti­ves Ange­bot fol­gen „Fol­gen­des ist möglich/kann ich für Sie tun…“.

Die Ver­bin­dung von kla­rer Grenz­set­zung und Ange­bot eröff­net die Chan­ce, dass Patienten/innen und Mit­ar­bei­ten­de aktiv über Alter­na­ti­ven und Mög­lich­kei­ten spre­chen und dar­über ins­ge­samt eine offe­ne und ver­trau­ens­vol­le Kom­mu­ni­ka­ti­on ent­wi­ckelt wird.

Das The­ma „Freund­lich Gren­zen set­zen im Arbeits­all­tag Kran­ken­haus“ wer­den wir in einem wei­te­ren Blog­ar­ti­kel auf­grei­fen und vertiefen.

Nicole Schog

Nicole Schog

Dipl. Pädägogik

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