Teamrollen — Teams sind mehr als nur die Summe ihrer Einzelteile
Jedes Team ist einzigartig. Kein Team ist perfekt. Schöpfergeist und gute Leistungen entstehen gerade dort, wo Persönlichkeiten sich in ihren Unterschieden ergänzen und bereichern. Das Motto ist Vielfalt statt Einfalt!
Menschen sind verschieden, bringen individuelle Wahrnehmungen, eigene Auffassungen, besondere Talente und auch Schwächen mit. In Teams nehmen die einzelnen Mitglieder oft klassische, charakteristische Rollen ein. Der Begriff Teamrolle beschreibt die Stellung und Funktion von einzelnen Teammitgliedern innerhalb ihres Teams. Diese ergeben sich jeweils auf Basis von Leistungsschwerpunkten und Dynamiken in der Gruppe. Wollen jedoch alle Teammitglieder dasselbe Talent ausspielen, führt dies zu Rivalitäten. Besitzen alle dasselbe Defizit, gibt es niemanden, der diese Schwachstelle ausgleichen kann. Optimalerweise ergänzen und bereichern möglichst verschiedene Charaktere einander — und arbeiten dabei auf ein übergeordnetes Ziel hin.
Teamdynamiken formen Teamrollen
Spezifische Fähigkeiten und Merkmale Einzelner werden in ihrer Deutlichkeit erst sichtbar, wenn eine Gruppe sich angemessen ausdifferenzieren konnte. Doch Teams sind vor allem dynamische Gebilde. Auch im besten Team kann es zu Konflikten kommen. Konkurrenzkämpfe, Rollenkonflikte und Antipathien können effiziente Teamarbeit unterwandern und schlimmstenfalls ganze Teams zersetzen. Oft sind Differenzen und Interessenskonflikte im Team aber auch Symptomatik einer ungünstigen Verteilung von Teamrollen und eröffnen dann sogar die Chance auf mehr Rollenklarheit und ‑kohärenz für alle.
Nicht immer hat jedes Teammitglied die eigene Rolle freiwillig oder den persönlichen Fähigkeiten entsprechend gewählt. Teamrollen sind immer auch Resultat des Teamsystems, können sich verändern, wenn beispielsweise neue Kolleg*innen hinzukommen oder alte gehen. Wer sich unwohl in der eigenen Rolle fühlt, empfindet schnell Widerwillen, Erschöpfung, Antriebslosigkeit und bricht schlimmstenfalls durch Verlassen des Teams aus der ungeliebten Rolle aus.
Aus starken Einzelnen wird eine starke Einheit
Teams, die sich aktiv mit der Besetzung von Rollen auseinandersetzen, können die Verteilung von Aufgaben effektiver gestalten und ganz neue Möglichkeiten schaffen: Sie können beispielsweise auf ihr Team abgestimmte mentale Konzepte erstellen, die Orientierung darüber verschaffen, welche Teammitglieder welche Aufgaben übernehmen, um gemeinsame Ziele zu erreichen. Lebendige Reflexion im geschützten Rahmen kann alle Teammitglieder beim Abgleich von Selbst – und Fremdbild unterstützen und neue Blickwinkel auf die eigenen Talente und Ressourcen, aber auch Defizite eröffnen.
Gemeinsam kann nachgeforscht werden, welche Persönlichkeitstypen im Team schon vorhanden sind, welche Rollen noch übernommen werden sollten, welche vielleicht über – oder unterrepräsentiert sind. Viele Teammitglieder nehmen mehrere Rollen ein. Wem die eigene ideale Position in der Gruppe klar ist, kann Talente viel besser einbringen und Mängel gezielt ausgleichen. Ein Durchleuchten des Status Quo kann sowohl für Mitarbeitende als auch für Führungskräfte aufschlussreich sein und besonders plastisch veranschaulichen, wo eigene Fähigkeiten liegen, wo den Begabungen anderer Teammitglieder Raum gegeben werden sollte und wo im Team entsprechende Adaptionen notwendig sind.
Verschiedene Modelle, die charakteristische Teamrollen beschreiben, können beispielsweise in einem Workshop zum Thema Teamrollen als Reflexionswerkzeug genutzt werden.
5 Tipps zur Rollenfindung Ihrer Mitarbeitenden:
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- Arbeiten Sie als Team unter Berücksichtigung gemeinsamer Teamwerte auf ein übergeordnetes Ziel hin.
- Achten Sie auf Vielfalt (Diversity).
- Achten Sie bewusst darauf, alle Teammitglieder in die Kommunikation mit einzubeziehen.
- Bearbeiten Sie Konflikte proaktiv und so früh wie möglich.
- Unterstützen Sie die Teammitglieder darin, die Unterschiedlichkeit schätzen zu lernen und bewusst einzusetzen.
Freundlichkeit mit all unseren Werten als Kultur ausbauen
Zu guter Letzt: Nehmen Sie eine Haltung der wohlwollenden Neugier sich selbst und Ihren Teammitgliedern gegenüber ein und lassen Sie sich Zeit, Ihre Rollen erst zu finden und kennenzulernen. In einer Kultur der Freundlichkeit und Wertschätzung wachsen wir manchmal erst hinein in Rollen, die wir uns selbst nicht zugetraut hätten.
Quellen:
https://magazin.weka-elearning.de/leadership/rollen-im-team-nach-belbin/ (23.03.2022)
https://www.berlitz.com/de-de/blog/teamrollen (24.03.2022)
https://teamworks-gmbh.de/teammodelle-sinnvoll-nutzen/ (24.03.2022)
https://karrierebibel.de/belbin-teamrollen/ (23.03.2022)
Sie möchten wissen, wie Sie gemeinsam mit Ihren Mitarbeitenden Ihre individuellen Rollen im Team entwickeln können? Dann sprechen Sie uns gern an!