Lernende Organisation
Lebenslanges Lernen — individuell, in Teams und lernenden Organisationen
Der Begriff des „lebenslangen Lernens“ ist in aller Munde. Meistens bezieht er sich auf das individuelle Lernen, z. B. durch kontinuierliche Weiterbildungen. Lernen findet jedoch nicht nur auf der Ebene des Individuums statt, sondern auch in Teams und Organisationen. So prägte Peter Senge Anfang der 90er Jahre in seinem Buch „Die fünfte Disziplin“ den Begriff „Lernende Organisation“.
Wie profitieren Unternehmen von einer Lernkultur, und welche Faktoren bedingen erfolgreiches Lernen
Unternehmen sind stets vielen Herausforderungen gleichzeitig ausgesetzt:
- Es herrscht Wettbewerbsdruck am Markt
- Der technische Fortschritt verlangt spezifische Kompetenzen
- Kundenbedürfnisse wandeln sich stetig
Um den Unternehmenserfolg zu sichern, müssen Unternehmen in der Lage sein, sich in einem sich ständig verändernden Umfeld zu behaupten. Dies bedarf einer kontinuierlichen Anpassung an neue Situationen. Die lernende Organisation leistet genau dies: Sie kann sich selbst transformieren und ist dazu fähig, den heutigen Zustand des Unternehmens oder Teams in einen zukünftigen Wunschzustand zu überführen.
Wie funktioniert Lernen in Organisationen?
Jede lernende Organisation, jedes Team und jeder Mensch lernt auf seine eigene Art und Weise. Untersuchen Wissenschaftler*innen, wie Lernen funktioniert, beschäftigen sie sich mit der Art, wie Informationen gesammelt, verarbeitet und mit anderen geteilt werden.
Die lernende Organisation profitiert von effektiven Prozessen, die sicherstellen, dass Mitarbeiter*innen rechtzeitig alle benötigten Informationen zur Verfügung stehen haben, um ihre Arbeit gut ausführen und kompetente Entscheidungen treffen zu können. Doch alleine die Vision des lebenslangen Lernens in einer Organisation zu erschaffen, reicht nicht aus, um eine Unternehmenskultur dauerhaft zu verändern. Es bedarf konkreter Maßnahmen, um ein Umfeld zu schaffen, welches erfolgreiches Lernen fördert.
Die lernende Organisation verfügt über drei Merkmale
Die Forschung zum organisationalen Lernen hat in den letzten Jahrzehnten drei wesentliche Faktoren identifiziert, die Voraussetzungen für die Lern- und Anpassungsfähigkeit von Unternehmen sind:
- Lernfreundliches Umfeld
- Strukturierte Lernprozesse und ‑praktiken
- Eine Führungskultur, die das Lernen fördert
Ein lernfreundliches Umfeld ist von psychologischer Sicherheit und Wertschätzung geprägt. Nur wenn neue Ideen geäußert werden dürfen, ohne dass Mitarbeitende Kritik oder Ausgrenzung zu befürchten haben, werden sie motiviert sein, neue Gedanken und innovativen Alternativen zu äußern. Hinzukommender Zeit- und Erfolgsdruck können dem Lernen im Wege stehen und Innovation be- bzw. verhindern.
Es bedarf strukturierter Lernprozesse und ‑praktiken im Unternehmen, damit die Idee der lernenden Organisation erfolgreich umgesetzt wird. Strikte Regeln erleichtern es, Experimente durchzuführen, zu wiederholen und die Resultate explizit zu dokumentieren. Um optimale Ergebnisse zu erzielen, ist es notwendig Wissen auf systematische Weise zu präsentieren und zu teilen. Weiterhin bedarf es klarer Absprachen für Mitarbeitende, wo das Wissen abzurufen bzw. zu dokumentieren ist.
Eine lernende Organisation braucht Führungskräfte, die Lernen fördern, indem sie selbst Fragen stellen, statt die Antworten zu geben. Sie hören aktiv zu und ermutigen ihre Teams, Probleme zu identifizieren und Handlungsalternativen gemeinsam zu reflektieren. Führungskräfte geben ihr eigenes Wissen weiter und interessieren sich dafür, wie ihre Mitarbeitenden lernen und auf welche Weise sie Probleme lösen.
Sie wollen wissen, wie Ihre Organisation oder Ihr Team als lernende Organisation aufgestellt ist? Oder Sie wünschen sich hier Unterstützung auf Ihrem Weg? Dann melden Sie sich gern bei uns — am einfachsten unten im Kontaktformular.