Warum ist BGM gerade jetzt – in Zeiten der Digitalisierung – so wichtig?
„Digitalisierung“ – ein aktueller Belastungsfaktor für Ihre MitarbeiterInnen?
Psychologische Belastungen, sind nicht immer einfach zu greifen und zu minimieren. Sie entstehen zum einen durch das Zusammenwirken mehrerer Faktoren und zum anderen verändern sie sich über die Zeit und mit jeder größeren Veränderung. Deswegen ist es wichtig, stetig mit der Mitarbeiterschaft in den Austausch zu gehen und die einzelnen Faktoren der Arbeitsgestaltung kontinuierlich im Blick zu haben, um Fehlbelastungen zu vermeiden.
Die „Digitalisierung“ bringt für viele Unternehmen und ihre Mitarbeiterschaft aktuell – sowie über einen längeren Zeitraum immer wieder erneut – große Veränderungen und Umstrukturierungen mit sich. Diese verlaufen jedoch nicht immer reibungslos für die einzelnen MitarbeiterInnen und beeinflussen deren Arbeitsgestaltung tagtäglich.
Zum Beispiel dauert die Einführungs- und Umstellungsphase häufig deutlich länger als geplant. Systeme laufen nicht von Beginn an fehlerfrei und die hinzukommenden Anwenderfehler vereinfachen den Fortschritt auch nicht. Mangelndes Wissen und/oder ein noch nicht perfekt laufendes System können bei Mitarbeitenden beispielsweise zu Doppelarbeiten führen.
Das heißt, aus Sicherheitsgründen oder um sich Ärger mit dem Kunden zu ersparen, pflegen sie dann zum Beispiel ein Doppelsystem – Digital und Papier.
Gedanken, Fragen und Sorgen wie: „Okay, jetzt habe ich zwar alles in den PC eingegeben und die Unterlagen eingescannt, aber vielleicht sollte ich diese besser doch noch in Papierform aufbewahren? Beim letzten Mal wurden die Daten nicht richtig übertragen. Nicht, dass hier etwas schief geht.“ sind nicht unüblich.
Belastungssituationen frühzeitig erkennen – Mitarbeiterunzufriedenheit vorbeugen
Werden die MitarbeiterInnen in diesem Prozess nicht zielführend unterstützt und laufen interne Beschwerden ins Leere, behindert das den Digitalisierungsprozess. Mitarbeitende fühlen sich dann unsicher und es entsteht Unzufriedenheit. Hält diese Unzufriedenheit länger an, bleibt die Angst mit dem neuen System Fehler zu machen vorherrschend und werden weiterhin doppelte Arbeiten gemacht, erleben die MitarbeiterInnen die Arbeitsorganisation als belastend und schaffen am Tag weniger. Doppelte Arbeit = doppelte Zeit. Dies ist weder zufriedenstellend noch effektiv.
Und nach und nach entsteht möglicherweise – in Kombination mit weiteren Faktoren – eine psychische Belastung, die zu vermehrten Fehlzeiten und Krankenstand führt oder Mitarbeitenden sogar den Anstoß zum Verlassen des Unternehmens gibt.
Aktiver Austausch und Kommunikation
Tauscht man sich jedoch mit den MitarbeiterInnen zu ihren tagtäglichen Erlebnissen aus, können Stimmung und Digitalisierung zugleich positiv begleitet werden. Hier kann bisweilen sogar ein Aha-Erlebnis entstehen.
Denn häufig wurde zwar geschult, doch nach einigen Wochen der Anwendung haben MitarbeiterInnen Fragen, die sich aus ihrem täglichen Doing ergeben. Dann braucht es eine alltagsnahe, spezifische Schulung. Eine Schulung in welcher MitarbeiterInnen sich untereinander austauschen können und jemandem ihre neuen Fragen stellen können.
Und schließlich fällt durch diese konkreten Fragen vielleicht auch auf, dass das 3. Update des Programms tatsächlich deutlich besser ist, man dieses nur updaten muss, oder, dass eine neue Maske tatsächlich nicht zum Arbeitsablauf im Alltag passt.
Dieses Aufdecken von Fragen und Fehlerquellen ist dann eine Win- Win- Situation. Ein Gewinn für den Fortschritt in der Digitalisierung und ein Gewinn an Sicherheit und Zufriedenheit für den einzelnen Mitarbeitenden.
BGM als Früherkennungssystem für Belastungsfaktoren
Ein gezieltes betriebliches Gesundheitsmanagement (BGM) bedeutet, als Unternehmen gesundheitsförderliche Faktoren umzusetzen, indem Belastungen frühzeitig erkannt, zur Sprache gebracht und präventiv vermieden werden.
Und genau deswegen braucht es als Erstes, die Kommunikation über und die Analyse von akut erlebten Belastungen sowie Herausforderungen, wie sie beispielsweise durch die tiefgreifenden Veränderungen aufgrund der „Digitalisierung“ bei den MitarbeiterInnen entstehen können.
Mehr zum Thema Gesundheitsmanagement im Unternehmen und unseren Leistungen im Bereich BGM finden Sie hier.
Schauen Sie sich gerne auch unseren ersten Blogbeitrag zum Thema „Betriebliche Gesundheitsförderung“ sowie einen Beispielprozess zum Thema „Gesundheitsförderung im Unternehmen“ an, wie wir ihn bei einem unserer Kunden umgesetzt haben.