Resilienzfaktoren – Tipps zur Stressreduktion

In der Welt – und so auch der Arbeitswelt – ist zunehmend alles miteinander vernetzt, immer weniger ist konkret vorhersagbar und irgendwie ist alles möglich. Veränderung, Komplexität, Unsicherheit und Mehrdeutigkeit prägen die Herausforderungen vor denen Unternehmen heute stehen und somit auch den Arbeitsalltag ihrer Führungskräfte, Mitarbeiter*innen und Teams. Es ist ein zunehmend instabiles Umfeld, indem z.B. Entscheidungen trotz höherer Ungewissheit und nicht immer absehbaren Risiken getroffen werden müssen. Dies bedeutet für viele eine zusätzliche mentale Belastung bzw. zusätzlichen Stress.
Hier ist Resilienz – die persönliche Widerstandskraft sowie das Vermögen, sich nach Rückschlägen schnell wieder aufrichten zu können – besonders wichtig, damit der Stress nicht die Oberhand gewinnt und die Gesundheit nicht leidet. Denn eine dauerhafte Überlastung kann zu verschiedenen negativen Auswirkungen auf die Psyche und den Körper, wie z.B. Burnout, führen.
Deshalb ist die Stärkung der Resilienz ein wichtiger Gesundheitsfaktor sowohl im privaten wie auch im beruflichen Umfeld.

Resilienz stärken – Gesundheit erhalten und Resilienzfaktoren fördern
Doch welche persönlichen Fähigkeiten, Verhaltensweisen und Einstellungen sind wichtige Resilienzfaktoren? Und kann man diese entwickeln oder trainieren?
Sicher gibt es Persönlichkeitsmerkmale, die die individuelle Resilienz positiv stützen. So fällt es beispielsweise grundsätzlich optimistisch eingestellten Menschen deutlich leichter, sich von schwierigen Situationen nicht unterkriegen zu lassen und positiv an eine Lösungsentwicklung heranzugehen als etwa den „Bedenkenträgern“.
Doch es ist möglich, an den eigenen Einstellungen und Verhaltensweisen zu arbeiten und diese im Hinblick auf die Stärkung der Resilienz zu entwickeln. Denn Resilienz ist, so weiß die Wissenschaft heute, keine unveränderbare Persönlichkeitseigenschaft, sondern ist erlern- und entwickelbar.
Zur Stärkung der Resilienz gibt es Möglichkeiten, die auf ganz individuelle, zwischenmenschliche sowie organisatorische Aspekte ausgerichtet sein können – vom persönlichen Resilienz-Coaching, über Anti-Stressseminare bis hin zu Teamworkshops oder der Verankerung von Gesundheit in der Unternehmenskultur.
Die Ansatzpunkte sind also vielfältig. Gemeinsam haben Sie den präventiven Gedanken: Wenn ich mich präventiv – also langfristig und beständig um Gesundheitsförderung und den schnellen Stressabbau kümmere, führt dies zu einer gesteigerten Widerstandskraft für starke Stress- und Krisensituationen.

Für einen „gesunden“ Umgang mit möglichen Stressoren in Ihrem Arbeitsumfeld, wie
- Veränderungen oder ungewisse Situationen bedingt durch Umstrukturierungen, Prozessveränderungen etc.
- komplexes, inhaltlich herausforderndes Projekt / komplexe, neuartige Aufgabe
- zu hohe Arbeitsbelastung
- Zeitdruck
- Rückschläge / Misserfolge („Fehler“, „Etwas ist schief gelaufen“, etc.)
- Konflikte
- …
sollten Sie insbesondere folgende drei Aspekte besonders berücksichtigen:
- Stressauslöser erkennen und Methoden zur Stressreduktion nutzen
- Persönliche Stressverstärker – „entmachten“
- Körperlichen Stressreaktionen aktiv begegnen
An dieser Stelle möchten wir Ihnen gerne zunächst zum ersten Punkt ein paar praktische Tipps und Anregungen geben, was Sie, Ihre Mitarbeitenden und Ihre Kolleg*innen im täglichen Arbeitsalltag tun können und worauf die Aufmerksamkeit gerichtet werden sollte, um die eigene Resilienz zu stärken bzw. aufrecht zu erhalten.
Stressauslöser erkennen und Methoden zur
Stressreduktion nutzen — praktische Tipps
Oftmals gibt es viele, teils einfache Methoden und kleine Tools, um Stress zu reduzieren und diesem sinnvoll zu begegnen. So können Sie Ihre individuellen Resilienzfaktoren ausbauen.
Stressauslöser erkennen
Finden Sie heraus – Was setzt mich unter Druck? Kann ich die Situation selbst ändern oder gibt es Möglichkeiten, den Stress zu reduzieren?
Effektives Zeitmanagement
Optimieren Sie Ihr persönliches Zeitmanagement – setzen Sie Prioritäten, planen Sie Pufferzeiten ein, identifizieren Sie ihre Zeitfresser etc. Es gibt eine große Vielzahl an einzelnen Methoden, die helfen, die persönlichen Ziele – ohne in zeitlichen Druck zu geraten – zu erreichen!
Freundlich Grenzen setzen
Sagen Sie, insbesondere in Zeiten hoher Arbeitsbelastung, gegenüber Kolleg*innen und Vorgesetzten öfter mal freundlich „Nein“, auch wenn es Ihnen persönlich vielleicht schwerfällt. Verdeutlichen Sie klar Ihre Kapazitäts- und Leistungsgrenzen, so geraten Sie weniger unter Druck. Seien Sie aber auch zu sich selbst „freundlich“, indem Sie auf Ihre Grenzen achten und diese nicht dauerhaft überschreiten.
Kompetenzen durch Fortbildungen schaffen
Eignen Sie sich die notwendigen Kompetenzen als Basis für die Lösung schwieriger Situationen und komplexer Aufgabenstellungen an. Fordern Sie auch notwendige Fortbildungen rechtzeitig ein. Nur wenn Sie die erforderliche Wissensbasis haben können Sie Herausforderungen meistern. Dies gibt Ihnen die notwendige Sicherheit und das erforderliche Handwerkszeug dafür, um Dinge aktiv angehen zu können.
Nutzen Sie persönliche Netzwerke
Netzwerke sind dafür da, um sich gegenseitig zu unterstützen. Bitten Sie andere um Hilfe und scheuen Sie sich auch nicht, Hilfe von anderen anzunehmen! Sie werden sicher auch mal etwas zurückgeben können.